Predictions 2024
Mit den Predictions blicken wir gemeinsam mit 20 Expert*innen in die Zukunft der relevantesten Technologien, Innovationen und Entwicklungen der Content-Branche.
Mit den Predictions blicken wir gemeinsam mit 20 Expert*innen in die Zukunft der relevantesten Technologien, Innovationen und Entwicklungen der Content-Branche.
Mit den Predictions blicken wir in die Zukunft der relevantesten Technologien, Innovationen und Entwicklungen der Content-Branche. Wir haben 20 Expert*innen aus unserem nextMedia-Netzwerk gebeten, eine Prognose abzugeben, was Nutzer*innen und Anbieter*innen im neuen Jahr 2024 erwartet.
Hier geht's zu den Predictions für das Jahr 2025. Wir haben wieder 20 Expert*innen zu den kommenden Medientrends befragt.
Predictions 2025Künstliche Intelligenz, und insbesondere generative KI, wird den Journalismus im kommenden Jahr weiter verändern. KI-Tools werden uns zunehmend unterstützen und uns somit erlauben, unsere Inhalte mit einem Klick auf unterschiedliche User-Bedürfnisse zuzuschneiden – indem zum Beispiel unterschiedliche Textvarianten erstellt oder der Inhalt in ein passendes Video gegossen wird. Wir werden mehr Personalisierung und Regionalisierung in den journalistischen Produkten sehen und KI wird uns auch im Hintergrund unterstützen: Etwa beim Auffinden von relevanten Informationen in Daten, beim Konzipieren, Schreiben oder Betiteln eines Beitrags. Per KI generierte Bilder und Videos werden den Journalismus aber auch vor immense Herausforderungen stellen und gerade bei der Berichterstattung im Superwahljahr 2024 immer wieder die Frage aufwerfen, wie sich Fakt und Fake unterscheiden lassen.
Anna Behrend, NDR
Garbage in, garbage out – die Qualität der Daten wird in 2024 noch entscheidender werden.
In der heutigen Geschäftswelt investieren Unternehmen in eigene GPT-Modelle, wie Bosch mit BoschGPT, um Prozesse zu optimieren. Das wird in 2024 sicher noch mehr zunehmen, da Firmen dann über noch umfangreichere Quellen an Informationen verfügen, angefangen bei Kundeninteraktionen und Markttrends bis hin zu Sensordaten und sozialen Medien-Interaktionen. Die Schwierigkeit liegt allerdings darin, diese Daten in nutzbares Wissen zu transformieren, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und ethisch sauber damit umzugehen. Es ist zudem von entscheidender Bedeutung, sich auf den EU AI Act vorzubereiten, ähnlich wie bei der DSGVO, und Data Privacy und Security ernst zu nehmen, da Daten die Grundlage für erfolgreiche KI sind.
Ulrike Dobelstein-Lüthe, Fürstenberg Institut
Nach einem aufregenden Jahr voll von AI Hubs, AI Hackathons und AI Fake-Interviews sind die überzogenen Erwartungen, die der Gartner Hype Cycle “Generative AI“ bereits vor dem chatGPT Release attestierte, wieder auf die Realitätsskala zurückgekehrt. Die GPTs und DALL-Es werden den Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen. Genauso wie menschliches Feedback in die Modelle selbst eingebaut ist, wird es auch benötigt werden, um automatisiert generierten Content zu validieren und zu veredeln. Gleichzeitig wird auf der Technologie-Seite die Demokratisierung von LLMs und anderen vortrainierten ML-Modellen in rasanter Geschwindigkeit vorangetrieben und damit für eine breite Masse von Unternehmen zugänglich gemacht.
Meiner Einschätzung nach werden wir 2024 im Bereich Publishing erste inkrementelle Veränderungen durch “Generative AI“ beobachten. Die Erstellung von Content wird effizienter werden durch die (Teil-)Automatisierung einzelner Arbeitsschritte. Einen echten Game Changer sehe ich aktuell noch nicht.
Robin Friese, Bauer Media Group
Im Jahr 2024 wird künstliche Intelligenz das Web weiter transformieren. Personalisierte Suchmaschinen und Chatbots optimieren die Benutzererfahrung erheblich. Die KI-gesteuerte Content-Erstellung wird das Angebot im Internet erweitern, jedoch steigende Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit und den Urheberrechten von Inhalten auslösen. Fortschritte ermöglichen personalisierte Services, während Fragen zu Datenschutz und Privatsphäre entstehen. Kreative KI-Anwendungen werden das digitale Arbeiten nachhaltig bereichern, gleichzeitig entsteht die Gefahr neuer Abhängigkeiten und von Authentizitätsverlust. Die Abwägung zwischen gesteigerter Produktivität und Wirksamkeit durch KI und dem Schutz individueller Werte wird entscheidend.
Das Web wird intelligenter, mit Chancen und Herausforderungen gleichermaßen. Die Chancen der KI-Revolution zu nutzen und die Herausforderungen aktiv anzugehen, wird für Unternehmen im Medienbereich von entscheidender Bedeutung sein, um erfolgreich zu sein und zu bleiben.
Wiebke Nadzeika, oneGuide
Wer 2024 die Gen Z mit News erreichen will, muss das Game der vertikalen Videos und den Tanz mit dem TikTok-Algorithmus durchschaut haben. Während unter-25-jährige immer mehr Zeit auf der Plattform verbringen – mehr als fünf Stunden am Tag! – wird die Zeit immer geringer, in der ein Clip überzeugen muss. Um im For-You-Feed der Gen Z mit Journalismus aufzufallen oder sogar viral zu gehen, sind Schnelligkeit, die richtige Ansprache und die perfekte Hook Must Haves. Unterhaltung ist hier King – wer nicht auf Entertainment-Elemente und konstruktives Community Management setzt, wird 2024 keine Chance haben, junge Zielgruppen von sich zu überzeugen und der steigenden News Avoidance etwas entgegenzusetzen. Nur wer selbst Gen-Z-Journalist*innen in den Redaktionen ans Ruder lässt, wird sich in Zeiten von Fake News und Propaganda rund um den Krieg in der Ukraine und in Nahost als sichere Quelle für junge Nutzende etablieren.
Isabella David-Zagratzki, Tagesschau
Auch im Jahr 2024 behält Bewegtbild unumstritten seinen Status als das wirkungsstärkste Werbeformat bei. In dieser Ära der rasanten technologischen Evolution dürfen wir uns auf eine spannende Innovation freuen: Programmatic TV ist in diesem Jahr die ersten Schritte gegangen und wird zweifellos an Fahrt gewinnen. Das Faszinierende an dieser Entwicklung ist die Möglichkeit, selbst mit bescheidenem Budget den Sprung auf die große Bildschirmfläche zu schaffen und blitzschnell eine breite Zielgruppe zu erreichen. Der traditionelle „BigScreen“ wird somit zu einer demokratisierten Werbeplattform, die für Werbetreibende jeder Größenordnung zugänglich ist. Komplementierend kann nun mithilfe von KI kostengünstig (hyper)-individualisierte Videowerbung auf die weiteren personalisiertes Devices der Zielgruppe ausgeliefert werden.
Das sollte genutzt werden! Werbung ist insbesondere in Krisenzeiten sehr wichtig. Der Verlust durch Nicht-Werben ist teurer als auf Mindest-Level als Marke präsent zu bleiben.
Astrid Waterstraat, pilot
Die Creator Economy wird 2024 ihre endgültige Globalisierung erleben. Denn die Erstellung von Content in vielen verschiedenen Sprachen wird durch KI-Tools leichter und günstiger. Mit „Heygen“ können Creator*innen beispielsweise ihre Videos automatisiert synchronisieren. Star-Youtuber MrBeast könnte dann in seinen Videos lippensynchron und mit synthetisierter „Originalstimme“ Chinesisch, Arabisch oder Deutsch sprechen (bislang lässt er seine Videos noch von Menschen synchronisieren). Die großen digitalen Plattformen werden solche Tools integrieren; Youtube führt bereits einen entsprechenden Test durch. Content Creator*innen können dann viel leichter ein globales Publikum erreichen. Gleichzeitig wird der Wettbewerb um Aufmerksamkeit noch viel härter werden, denn wenn ein MrBeast künftig auch deutsche Videos veröffentlicht, bleibt weniger „Watchtime“ für deutsche Kanäle übrig.
Roland Eisenbrand, OMR
Ja, du liest richtig – schon wieder Personalisierung. Im Jahr 2024 erreicht die Hyper-Personalisierung im digitalen Journalismus durch den Einsatz von KI neue Höhen. In einem Jahr, das von politischen Schlüsselmomenten geprägt sein wird, ist es für Verlage dabei entscheidend, ihre Inhalte mit chirurgischer Präzision auf die Bedürfnisse ihres Publikums zuzuschneiden, die Leserbindung zu vertiefen und so die Anzahl der digitalen Abos zu vergrößern. Gleichzeitig ist es unerlässlich, die Wahrheit der Berichterstattung zu gewährleisten, um das Vertrauen der Leserinnen und Leser nicht zu untergraben. Diese duale Ausrichtung auf individuell zugeschnittene Inhalte und verlässliche Berichterstattung ebnet den Weg in ein neues Zeitalter, in dem traditionelle Werte wie Vertrauen und die neuen Werte den Interessen von Nutzerinnen und Nutzern die Eckpfeiler bilden. Die Diversifizierung der Erlösströme bleibt dabei unerlässlich; Werbung und Abonnements spielen weiterhin eine wichtige Rolle, da sie durch anhaltendes Engagement und tiefes Vertrauen gesichert werden, aber auch neue Erlösströme sind dabei denkbar.
Christian Heise, Google
KI wird den Bereichen Gaming und Extended Reality neuen Schub geben. Das Metaverse ist als Begriff passé, aber die zugrundeliegenden Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) werden durch die Möglichkeiten neuer KI-Fähigkeiten gerade um Welten erschwinglicher. KI kann schon jetzt auf Basis von Text 3D-Modelle erstellen oder Charaktere in Spielwelten dynamischer machen. Die Medienunternehmen in Deutschland schenken virtuellen Welten bislang aber noch zu wenig Aufmerksamkeit. Dabei sind dort schon jetzt viele Nutzende anzutreffen – vor allem junge, also auch die Nachrichtenkonsument:innen von morgen. Wenn KI die Entwicklung von Extended-Reality-Produkten einfacher und zugänglicher macht, hoffe ich, dass auch Medienunternehmen mitziehen, die nicht nur auf reine Unterhaltung aus sind.
Marie Kilg, Deutsche Welle
In 2024 wird das Book-Publishing stark von Künstlicher Intelligenz geprägt sein, und zwar über alle Stufen der Wertschöpfungskette. In den Bereichen Marketing und Vertrieb werden Effizienzsteigerungen durch KI generiert werden, weil KI-Tools viel benutzerfreundlicher werden bzw. in bestehende Standardprogramme integriert werden. Die eigentliche Kunst wird darin liegen, trotz des ubiquitären Einsatzes von KI eine unverwechselbare Markenidentität in der Kommunikation zu entwickeln/zu behalten.
Für Book-Publisher steht aber auch die Erstellung der Kernprodukte, Geschichten in Text- und/oder Bildform, im Fokus, weil zunehmend intuitive KI-Tools nahtlos in den Workflow von Autoren und Illustratoren integriert werden. Hier werden vor allem beidseitiges Vertrauen und offene Kommunikation zur KI-Nutzung zwischen Verlagen und ihren kreativen Partnern wichtig sein.
Dr. Markus Dömer, Carlsen Verlag
Musik war noch nie so allgegenwärtig und vielfältig wie heute. Damit sich das für die Künstler*innen und Kreativen auszahlt, werden wir die Diskussionen, die wir 2023 begonnen haben, in 2024 fortführen (müssen). Es geht dabei um faire rechtliche Strukturen, die es den Kreativen erlaubt, mit neuen Werkzeugen zu experimentieren. Zudem muss es mehr Transparenz in Bezug auf Daten und Urheberrechte geben. Generative KI stellt auch im Jahr 2024 eine Herausforderung dar. Zusätzlich kommen neue Technologien und verbesserte Features auf den Markt, die sich darauf auswirken, wie Musik geschaffen wird, wie wir sie konsumieren und über welche Wege wir sie entdecken. Von Virtual Reality-Konzerte bis hin zu KI-gestützte Musikproduktion oder Stimmnachbildungen ist vieles denkbar. Die traditionelle Herangehensweise an Musik wird in Frage gestellt, aber es ermöglicht auch neue Zugänge zur Musik und die Chance auf eine gerechte und diverse Musiklandschaft.
Agnes Chung, Musicube von Songtradr
Der Podcast-Werbemarkt bleibt auch in 2024 ein Wachstumsmarkt – und das trotz eines anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds. Erst kürzlich prognostizierte PwC für den US-Markt ein 40% Umsatzwachstum auf über 3 Milliarden US-Dollar; auch der deutsche Podcast-Markt wird im neuen Jahr erneut kräftig wachsen. Dabei fungieren vor allem zwei Aspekte als besondere Entwicklungstreiber: Effizienzgewinne durch neue technische Hilfsmittel – vor allem im Bereich der generativen KI – sowie ein zunehmender Druck der Plattformen & Publisher nach Profitabilität. 2023 kann als Hype-Jahr rund um KI eingestuft werden. 2024 werden viele Anwendungsfälle den Weg aus der Nische in den Massenmarkt finden – von vereinfachten & KI-gesteuerten Produktionsprozessen über Voice-Cloning bis hin zu fortschrittlichen Systemen für kontextuelles Targeting. Parallel steigt die Bedeutung des Werbegeschäfts für Publisher & Plattformen. Spotify lenkte bereits in diesem Jahr seinen Fokus von kostspieligen Originals auf den Ausbau seines Spotify Audience Networks. Auch Podimo, bislang primär durch Abo-Erlöse finanziert, testete einige seiner Exclusives im werbefinanzierten Bereich. Für die Werbetreibenden bedeutet all jenes noch mehr Auswahl & Möglichkeiten für ihre Kampagnenplanungen in 2024.
Julian Berzbach, Ad Alliance
Die Welt verändert sich immer schneller, und Unternehmen müssen angesichts zunehmender Unsicherheit, Komplexität und Volatilität immer widerstandsfähiger werden. Dies wird sich auch 2024 nicht ändern, sondern eher noch beschleunigen. Um sich flexibel an die sich immer schneller verändernden Marktsituationen anpassen zu können, müssen Unternehmen Plattformen betreiben, die aus kleinen, unabhängigen Bausteinen bestehen, die je nach Bedarf flexibel zusammengesetzt werden können. Der Ansatz des Composable Enterprise ist nicht neu, aber 2024 im Mainstream angekommen.
Darüber hinaus wird das Thema Nachhaltigkeit im Jahr 2024 auch im Plattformbereich stärker in den Fokus rücken. Der zunehmende Einsatz von KI, IoT und Cloud Services führt unweigerlich zu einem höheren Energiebedarf, Plattformbetreiber werden sich im nächsten Jahr damit auseinandersetzen müssen, wie sie ihre Plattform effizienter, zirkulärer und nachhaltiger betreiben können.
Mirja Meyer, Jung von Matt TECH
Ähnlich wie Twitch seinerzeit wird Discord als eine vermeidlich „Gaming-Only“-Plattform weiter an Bedeutung und Reichweite außerhalb der Gamesszene gewinnen. Als inzwischen feste Social-Media-Instanz innerhalb der Gaming-Kultur, insbesondere für Start-Ups, (Indie-)Games-Entwickler*innen und Influencer*innen, beschreitet Discord als technisch bessere Alternative zu Slack, Teams und Co. auch im kommenden Jahr Ihren Siegeszug als Community-Plattform Nummer Eins. Darüber hinaus wird sie auch deutlich in Non-Gaming-Märkte als Go-To-Plattform für Community-Services ausweiten können.
Marken wie Porsche, Gucci und Samsung haben bereits vor längerer Zeit die Vorteile der Plattform erkannt und ihre eigenen Server in Betrieb genommen. Der Hauptvorteil: Alle angebotenen und ständig aktualisierten Features dienen der Community-Bindung, der Austausch zwischen (Content-)Anbietern und Community-Teilnehmern lässt sich stark individualisieren und übersichtlich in verschiedene Text-, Audio- und Video-Räume je nach Themenlage strukturieren. Nicht wenige Branchen-Mitglieder warten auf eine offizielle „Öffnung“ Discords als tatsächliche Livestreaming-Plattform.
Daniel Budiman, RBTV
In 2024 wird die Echtzeit-Generierung von synthetischen Videos einen Meilenstein erreichen, der es Unternehmen ermöglicht, Live Avatar Video Chatbots anzubieten. Diese Chatbots werden in der Lage sein, in Echtzeit auf Kundenanfragen zu reagieren und mit den Nutzern zu interagieren, als wären sie reale Menschen. Die Verwendung von Echtzeit-Synthesetechnologien ermöglicht es Unternehmen, hochgradig personalisierte Kundenerlebnisse zu schaffen. Diese Avatare werden die visuelle Präsenz von Marken und Unternehmen sein und in der Lage sein, in Live-Chats auf Websites, in mobilen Apps oder in sozialen Medien mit den Kunden zu kommunizieren. Sie werden nicht nur in der Lage sein, Anfragen zu beantworten, sondern auch Sprache in Echtzeit in authentische, menschenähnliche Gesichtsausdrücke und Gesten umzuwandeln. Diese Entwicklung wird die Kundenzufriedenheit und -bindung erheblich steigern, da Unternehmen rund um die Uhr sofortige und persönliche Unterstützung bieten können. Live Avatar Video Chatbots werden nicht nur im Kundensupport, sondern auch in den Bereichen Verkauf, Schulung und Unterhaltung eingesetzt werden.
Julia Leduc, Anymate Me
2024 sollte das Jahr sein, in dem Medienunternehmen schneller Ideen und Geschäftsmodelle verproben. Dank der rasanten Entwicklung von No-Code-Tools, die Prozesse vereinfachen, KI sinnvoll einsetzen und Barrieren senken, können interdisziplinäre Teams direkt auf Nutzerbedürfnisse reagieren. Diese Tools ermöglichen es, Prototypen eigenständig und ohne aufwändige IT-Projekte zu entwickeln. Wenn das Management klare Visionen und Rahmenbedingungen vorgibt, können Produkt-Teams autonom agieren, schneller lernen und zielgruppenspezifische Produkte kreieren. Dies ist entscheidend, um über den reinen Content hinaus neue Wertversprechen zu schaffen und in der Medienbranche relevant zu bleiben.
Andreas Spiegler, Selbstständiger Produktmanager
Die Zukunft des Metaverse hängt maßgeblich von Treibern, wie Hardware- und Softwarehersteller ab, die eine komplexe Infrastruktur schaffen wollen, in denen neue immersive Inhalte ihren Platz finden. Dabei widersprechen sich “Hype Technologien” wie KI und das Metaverse/ XR nicht, sondern funktionieren gemeinsam und dieser Trend zeichnet sich bereits in beeindruckender Geschwindigkeit ab.
Microsoft legt mit innovativen Produkten, wie Microsoft Mesh einen Grundstein in Sachen Interoperabilität und konnte eine Business-taugliche Mixed-Reality-Plattform für digitale Zusammenarbeit schaffen und so einige formale Probleme und IT-Integrationshürden, der deutschen und europäischen Unternehmen lösen. So lässt sich bspw. die Plattform bequem vom PC als auch von einem HMD aus betreten und bietet aufgrund der Microsoft Teams-Umgebung den Vorteil der Integration von KI- und XR-Lösungen im eigenen Ökosystem und öffnet den Zugang nicht nur für gestandene Corporates, sondern auch für Startups und KMU.
Susanne Ahmadseresht, nextReality.Hamburg
Generative KI wird in 2024 großflächig Verbreitung erfahren. Die Erstellung synthetischer Inhalte wird zum Standard und kinderleicht, da sie Bestanteil in Office- und Produktivitätssoftware, Tools für Digital Advertising oder für Social Media Content ist. Viele Jobs werden dadurch einen rasanten Effizienzschub erfahren. Gleichzeitig wird die Menge an Texten, Videos, Posts, Podcasts, Bildern, Grafiken, Präsentationen, Websites und anderem digitalen Content enorm ansteigen. Der Kampf um Aufmerksamkeit wird noch gnadenloser. Wir alle werden uns häufig die Frage nach Authentizität, Quellensicherheit oder Relevanz von Inhalten stellen. Für uns Traditionsmedien steckt in dieser Entwicklung bei allem Innovationsdruck auch eine große Chance: wir sind bereits vertrauenswürdige Absender und bieten mit unserer Marke einen wichtigen Orientierungspunkt in der Inhaltsflut.
Holger Volland, brand eins
„Wir kommen im Jahr 2024 einem kulturellen Wandel immer näher. Anders als in der Hype-Welle 2021 wird das ehemalige “Buzzword” Metaverse einen neuen Anschub bekommen. Ich selbst kam im Rahmen von Blockchain zum ersten Mal mit dem Begriff in Kontakt. Dabei sind Lifestyle-Brands (losgelöst von Krypto) schon lange dabei, virtuelle Erlebnisse für jüngere Zielgruppen zu schaffen. Kinder und Jugendliche bewegen sich längst in digitalen Sphären wie Roblox oder TikTok, wo virtuelle Identitäten und Eigentum zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies könnte NFTs eine neue, weniger handelszentrierte Bedeutung verleihen. Der bevorstehende Launch der Apple Vision Pro wird einen Meilenstein für Mixed Reality setzen. Der iPhone-Moment für das Metaverse? Let’s see. Während der B2C-Bereich nur kleine Schritte macht, investiert Siemens bereits Milliarden im industriellen Metaverse, einem bisher unterschätzten Bereich. Insgesamt wird die Transition zum 3D-Internet Zeit benötigen, abhängig von der Verbreitung der nötigen Hardware und dem Mehrwert, den diese Technologien im Alltag bieten.„
Vicktoria Klich, w3 Group
Außenwerbung (OOH), das älteste Medium der Welt, die erste Litfaßsäule der Welt wurde im Jahr 1855 in Berlin aufgestellt, spätestens mit der fortschreitenden Digitalisierung der Außenwerbung (DOOH) ist das Medium der Gewinner in sich ändernden Zeiten: Fragmentierung der Medien, sinkende Reichweiten im TV, immer weniger Zeitungs-/Zeitschriftenleser*innen v.a. in jungen Zielgruppen und „Bubbles“ in den sozialen Medien, macht es Werbetreibenden immer schwieriger Reichweite zielgerichtet zu erreichen. Ausgerechnet das älteste Medium der Welt bietet hier die Lösung an: Flexibilität und Aussteuerbarkeit durch die Digitalisierung, nationale Reichweite von >80% mit Bewegtbild im öffentlichen Raum, dynamische Werbemittel, programmatische Verfügbarkeit sind nur einige Schlagworte – Mehrwerte für Bürger durch verschiedene Nachrichten und auch die Städte die DOOH Screens als Stadtinformationssysteme bieten sind nur einige Beispiele. Dabei hat DOOH im Medienvergleich den mit Abstand geringsten CO2 Fußabdruck aller Medien. DOOH, das älteste Medium der Welt neu erfunden!
Andreas Heintze, Ströer Digital Media GmbH