Neue Formen der Kooperation
Auch die Zusammenarbeit zwischen Creator*innen und Unternehmen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Klassische Produktplatzierungen mit Rabattcodes sind nicht mehr so wirksam wie früher. Stattdessen setzen viele Brands auf Co-Creation: Sie entwickeln gemeinsam mit Creator*innen Produkte oder Kampagnen, die zu deren Community passen. „Das entspricht auch dem veränderten Selbstverständnis der Creator*innen“, sagt Sarah Kübler. „Immer mehr von ihnen möchten sich nicht mehr als reine Werbefläche buchen lassen, sondern mitentscheiden. Für Unternehmen ist es vor diesem Hintergrund entscheidend, umzudenken und zu lernen, den Creator*innen kreative Freiheiten zu lassen und mit ihnen auf Augenhöhe zu arbeiten.“
Gleichzeitig stehen viele Unternehmen vor einer weiteren großen Herausforderung: Sie müssen die wachsende Bedeutung von Creator Marketing nicht nur erkennen, sondern auch strategisch verankern. Wer an klassischen Werbeformen festhält, riskiert, eine ganze Generation nicht mehr zu erreichen. Marken, die diesen Wandel nicht ernst nehmen, könnten langfristig an Relevanz verlieren.
Ebenso verändert sich die Art, wie der Erfolg von Kampagnen gemessen wird. Social Media ist längst nicht mehr nur ein Pilotprojekt, sondern ein eigener, zentraler Bestandteil der Markenstrategie. „Unternehmen verstehen zunehmend, dass Creator-Kampagnen nicht einfach eins zu eins mit den KPIs aus dem klassischen Performance Marketing bewertet werden können“, sagt Dr. Svea Rath.
Diese Transformation ist letztlich Teil eines umfassenderen kulturellen Wandels – ähnlich wie es bereits mit der Digitalisierung der Fall war. „Einige Unternehmen vollziehen diesen Wandel schneller als andere“, so Dr. Svea Rath. „Wie stark der Druck ist, hängt von der Branche ab. Wer Konsumgüter verkauft, kommt an Social Media nicht mehr vorbei. Bei klassischen Industriegütern ist der Einfluss vielleicht geringer, aber die Richtung ist klar.“