Referatsleiter Media Development & Partnering bei der HOCHBAHN: Benjamin Lilie

Benjamin Lilie (HOCHBAHN) wird Botschafter

| | Mobilität

Als Referatsleiter Media Development & Partnering verantwortet Ben Lilie bei der HOCHBAHN unterschiedliche Contentformate sowie die eigenen Medienkanäle. Wir haben mit dem neuen #dasmitmedien-Botschafter über Mobility-Medien, Innovationskultur bei seiner Arbeit und über veränderten Content-Konsum im Zeitalter von Smartphones gesprochen.

Abgesehen von Nahverkehrsplanungen und Service-Leistungen für Fahrgäste: Welche Rolle spielen neue Technologien bei euren Medien?

Eine sehr große natürlich, wäre ja schlimm, wenn nicht. Wir sind zwar sicher nicht so schnelldrehend wie zum Beispiel ein Online-Unternehmen. Aber viele sind überrascht, wenn sie mitbekommen, wie viel bei uns dann doch schon passiert und möglich ist.

Der große Unterschied zwischen uns und vielen anderen Unternehmen ist der, dass man bei uns erwartet, dass neue Technik eben auch funktioniert. Zu Recht, wir dürfen uns beim Betrieb von Bus und U-Bahn eben keine Fehler erlauben. Auf der anderen Seite gibt es Bereiche, in denen man durchaus experimentierfreudiger sein darf. Wie z.B. bei der Medien-Entwicklung. So fördern wir auch eine Kultur des Ausprobierens und können die Angst vorm Scheitern nehmen. Getreu dem Motto „You can fail, but fail fast“, wie sonst wollen wir lernen?! Unseren WhatsApp-Service für die U-Bahn-Meldungen haben z.B. ganz HOCHBAHN-untypisch erstmal als Versuch/Testpiloten gestartet. Und na klar lief hier nicht alles rund, aber die Kunden verzeihen es einem, wenn man vorher mit offenen Karten spielt.

Einer deiner Kernkompetenzen ist das Medien-Management? Wie sieht denn eure Kanal-Strategie im Bezug auf die Mediennutzung aus?

Mobilität ist Teil der Daseins-Vorsorge, das heißt, sie soll so viele Menschen wie möglich zugänglich gemacht werden, um eine größtmögliche Teilhabe zu gewährleisten. Diese Idee im Hinterkopf fahren wir auch bei unseren eigenen Medien-Angeboten, einen im Rahmen unserer Ressourcen bestmöglichen Media-Mix. Neben unseren Online-Kanälen, die in der Bedeutung stetig zunehmen, setzen wir beispielsweise daher auch weiterhin auf unsere monatliche Kundenzeitung HAMBURGmobil, die dem Wochenblatt-Verlag ausliegt. Die meist älteren Menschen, die wir über dieses Medium erreichen, bekommen wir größtenteils nicht über unsere Online-Kanäle. Auch das Fahrgastfernsehen spielt eine große Bedeutung und wird trotz Smartphone-Zeitalter, wie alle Out-of-Home-Medien nach wie vor stark wahrgenommen und konsumiert, wie unsere regelmäßigen Befragungen zeigen. Daher bauen wir auch weiterhin darauf und haben erst kürzlich das komplette Programm mit unserem Partner und der S-Bahn Hamburg neuentwickelt und einheitlich umgestaltet. Zukünftig erhalten unsere Kunden außerdem nicht nur Verkehrsmeldungen in der U-Bahn über die U-Bahn, sondern auch welche über die S-Bahn und umgekehrt.

Merkt ihr, dass sich der Content-Konsum durch Mobility verändert?

Das hat denke ich weniger was mit Mobility zutun, sondern liegt vielmehr an sich allgemein verändertem Mediennutzungsverhalten. Am stärksten merken wir, dass die Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer werden. Du hast viel weniger Zeit, deine Infos oder Botschaften auf den Owned Media-Kanälen zu vermitteln, bevor die Leute abspringen. Das gilt für Text, aber auch für Bewegtbild. Du musst viel früher auf den Punkt produzieren.

Du bist auch für Marketing-Kooperationen verantwortlich. Was macht eine gute Kooperation für dich aus?

Erste Voraussetzung ist, dass der Partner zu uns als Marke passt. Des Weiteren müsste sie auf eine unserer strategischen Ziele einzahlen, eine besonderer Reichweite in der Breite erzielen oder eine für uns wichtige Zielgruppe erreichen. Daher kann es für uns durchaus Sinn machen, mit großen für die Masse interessanten Events zu kooperieren, aber zum Beispiel auch mit eher für ein Fachpublikum interessanten Branchenevents der Digital-Szene. Es kommt halt immer ganz darauf an. Wenn wir darüber hinaus auch noch einen Service oder Mehrwert für unsere Kunden oder Stakeholder generieren, dann würde ich das als sehr gute Kooperation bezeichnen.

Und abschließend noch unsere „Vervollständige-den-folgenden-Satz“-Aufgabe“: #dasmitmedien bedeutet für mich …

Immer in Bewegung bleiben und wo geht das besser als bei der HOCHBAHN?!

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